Alle vier Minuten werden Menschen in Büroberufen im Schnitt bei der Arbeit unterbrochen. Anderthalb Tage pro Woche verbringen sie in Meetings, mindestens zweimal pro Stunde versuchen sie Multitasking. Sinnvoll ist das wohl kaum und im Grunde einfach nur ziemlich dumm, teuer und unproduktiv.
Jeden Tag prasseln 30 bis 40 Gigabyte an Informationen auf uns ein: Textnachrichten, E-Mails, Webseiten und weitere Bezugsquellen. Einer Studie zufolge wächst der Informationskonsum jährlich um über 2,5 Prozent. Dadurch spalten wir unsere Aufmerksamkeit in immer kleinere Teile und können uns immer weniger konzentrieren.
Alle vier Minuten werden Menschen in Büroberufen im Schnitt bei der Arbeit unterbrochen. Anderthalb Tage pro Woche verbringen sie in Meetings, mindestens zweimal pro Stunde versuchen sie Multitasking. Sinnvoll ist das wohl kaum und im Grunde einfach nur ziemlich dumm, teuer und unproduktiv. E-Mails, Textnachrichten oder überladene Internetseiten: unser Modern Workplace, unsere digitale Arbeitswelt, ist geprägt von Störfaktoren.
Darunter leidet unsere Konzentration erheblich. Auch das lebendige Arbeitsumfeld im modernen Open Space Büro mit seiner regen Kommunikation unter Kolleg:innen hat nicht nur Vorteile. Auch die modernsten Noise-Cancelling-Kopfhörer sind hier wohl auch nicht in jedem Fall die Lösung. Dabei ist Konzentration enorm wichtig, unter anderem, weil wir nur mit ihr unsere Arbeit richtig tun können.
In unserem Multitasking, informationsüberfluteten, fragmentierten Arbeitsumfeld bleiben oft der Spass an der Arbeit, Produktivität und Innovationskraft auf der Strecke.
«Jeden Tag prasseln 30 bis 40 Gigabyte an Informationen auf uns ein.»
Geistiges Streulicht.
Der wachsende Informationskonsum schadet unserer Konzentrationsfähigkeit. Der Stellenwert der Konzentration wird zu oft unterschätzt. Dabei ermöglicht sie uns doch erst logisches Denken und Handeln und trägt damit wesentlich zur Zielerreichung bei. Konzentration ist die Bündelung von Aufmerksamkeit, vergleichbar mit dem Lichtstrahl eines Scheinwerfers. Je enger er auf einem Objekt gebündelt wird, desto heller erstrahlt dieses in unserem Hirn und wir sehen alle Details.
Das Gegenteil dieses fokussierten Lichtstrahls ist geistiges Streulicht; unsere Aufmerksamkeit ist bei verschiedensten Dingen und verliert sich im Multitasking, aber nirgends bin ich wirklich fokussiert und konzentriert.
Jeden Tag prasseln 30 bis 40 Gigabyte an Informationen auf uns ein: Textnachrichten, E-Mails, Webseiten und weitere Bezugsquellen. Einer Studie zufolge wächst der Informationskonsum jährlich um über 2,5 Prozent. Dadurch spalten wir unsere Aufmerksamkeit in immer kleinere Teile und können uns immer weniger konzentrieren. Das Nachjustieren unserer Aufmerksamkeit benötigt jedes Mal wertvolle Zeit. Es entsteht ein Aufmerksamkeitsdefizit und wir speichern Dinge weniger gut und ziehen weniger präzise Schlussfolgerungen. Der ständige Fokuswechsel und die Unterbrechung unserer Tätigkeit, auch wenn sie nur wenige Sekunden dauern, multiplizieren die Fehlerrate. Permanente Aufmerksamkeitswechsel mindern unsere Leistung massiv.
Fokuszeiten und regelmässige Pausen als Rezept.
Willst du Störfaktoren und Ablenkungen vermeiden, solltest du dir feste Fokuszeiten einrichten, in denen du dich bewusst nur der wichtigsten Aufgabe des Tages widmest. Plane Fokuszeiten wenn möglich für den Vormittag ein und widerstehe dem Impuls, zu anderen Aufgaben zu wechseln. Beginne mit 15 Minuten Fokuszeit und steigere dich dann langsam. Mehr als 45-60 Minuten sollte deine Fokuszeit allerdings nicht dauern.
Wenn wir uns konzentrieren, entsteht neurophysiologisch eine Synchronisierung unserer Hirnfrequenzen und wir kommen in einen Flow. Diese synchronen Schwingungen sorgen für einen besseren Informationsaustausch der an der jeweiligen Aufgabe beteiligten Hirnregionen. Das wirkt sich positiv auf unsere Denkfähigkeit und Merkfähigkeit aus. Je häufiger wir das Fokussieren üben, desto einfacher kommen wir in diesen Zustand.
«Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung und den damit verbundenen Ablenkungen, wird das Thema Konzentration immer relevanter werden.»
Weg mit dem Smartphone
Zu deinen grössten Konzentrationsdieben gehört dein Smartphone. Darum solltest du es während deiner Fokuszeiten konsequent beiseite und ausser Sichtweite legen. Am besten sogar in eine Schublade oder deine Tasche. Generell sollten wir, bevor wir einem Reiz nachgeben, versuchen innezuhalten und uns zu fragen, was gerade wirklich relevant ist oder was unser höheres Ziel ist.
Konzentration kostet viel Energie und hält deshalb nur eine begrenzte Zeit an. Konzentrationsphasen halten abhängig von der Art der Aufgabe maximal 60 bis 90 Minuten an. Danach benötigst du eine Erholungspause. Leider ist die Pausenkultur in der neuen Arbeitswelt immer mehr abhandengekommen. Entspannungsforscher empfehlen häufige und kürzere sowie fest geplante Pausen. Am effektivsten sind Pausen in der freien Natur.
Um uns auf Dinge zu fokussieren, spielt noch eine Reihe von weiteren Faktoren eine Rolle, wie etwa ausreichend Schlaf oder eine gesunde Ernährung. Auch in Zukunft, im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung und den damit verbundenen Ablenkungen, wird das Thema Konzentration immer relevanter werden.
Buch Empfehlung:
Endlich wieder konzentriert arbeiten! - The Focused Company - ISBN 978-3-948612-05-4
https://the-focused-company.com
Veränderung as a Service Stefan Iten